Gestern, am 29. November, demonstrierten in Schneeberg etwa 800 RassistInnen und Neo-Nazis (auch ‚besorgte BürgerInnen‘ genannt) gegen die Erstaufnahmestelle vor Ort.
Die Initiative „Freigeist“ – ein neu formiertes Bündnis aus NPD-nahen Kreisen, rief zu der rassistischen Demonstration auf.
Zu den Organisatoren gehört auch wieder NPD-Mann Stefan Hartung, welcher schon 2013 für die sogenannten „Lichtelläufe“ verantwortlich war.
800 TeilnehmerInnen scheinen im Vergleich zum letzten Jahr relativ wenig, als noch rund 1600 durch die Kleinstadt marschierten. Das könnte daran liegen, dass viele ‚gemäßigte RassistInnen‘ zuhause blieben, dafür aber eine Vielzahl gewaltbereiter Neo-Nazis aus der regionalen Kameradschaftsszene angereist waren.
Auch sollen Unterstützer aus Bayern, Brandenburg und Leipzig den Weg nach Schneeberg gefunden haben. Ein Chemnitzer machte den Mob anschließend am offenen Mikrofon auch auf die rassistische Demonstration am 05.12. in Chemnitz aufmerksam und rief zur gemeinsamen Solidarität auf. Angesichts der rassistischen Hochkonjunktur in den letzten Wochen, eher beunruhigend.
Anders als 2013 gab es gestern keine Gegenproteste. Dies lag unter anderem daran, dass sich weite Teile der Partei „Die Linke“, des DGB’s und des Bündnisses „Schneeberg für Menschlichkeit“ weigerten, den sogenannten Weihnachtsfrieden zu stören. Weiterhin sei vielen überhaupt nicht bewusst gewesen, dass RassistInnen in Schneeberg wieder mobil machten.
Allerdings kann man durchaus allen linken und antifaschistischen Kräften in der Region für die fehlende Mobilisierung einen Vorwurf machen.
Doch eins ist klar:
Nächstes Mal gibt es kein Schweigen mehr. Nochmal wird es nicht gelingen, rassistische Hetze ohne Gegenwehr auf die Straßen zu tragen!